Kunst & Kultur in Berlin (2024)

Volles Programm

In den letzten Jahren ist in Berlin, wo der Puls der Zeit besonders heftig schlägt, eine junge Kunstszene entstanden, die Anziehungskraft weit über Deutschland hinaus besitzt und Berlin zu einem neuen Zentrum für zeitgenössische Kunst gemacht hat. Mit dem Umbau des Hamburger Bahnhofs zum Museum für Gegenwart wurde ein großzügiger Industriebau zu einem Treffpunkt für aktuelle Kunst.

In Berlin Mitte und am Prenzlauer Berg ist gleichzeitig eine junge Galerienszene herangewachsen, die international Aufsehen erregt. Zwischen Kupfergraben und Spree liegt die weltberühmte Museumsinsel, deren Gebäude die archäologischen Sammlungen und die Kunst des 19. Jahrhunderts bewahren. Die vielen Berliner Museen beherbergen Geschichte, Kunst und Wissen und formen eine einmalige Museumslandschaft.

Schon die Zahlen sind erstaunlich: Drei Opernhäuser, über 150 Theater und Bühnen, mehr als 175 Museen und Sammlungen, zirka 300 Galerien, mehr als 250 öffentliche Bibliotheken, 130 Kinos und zahlreiche weitere kulturelle Einrichtungen gibt es in Berlin.

So überrascht es nicht, dass den Besucher der Stadt täglich ein Angebot von bis zu 1.500 Veranstaltungen erwartet: ein einmaliges Spektrum von der klassischen Hochkultur bis hin zur lebendigen Kultur-Off-Szene. Mit einem Kulturetat von etwa einer Milliarde Mark gehört Berlin international zu den Spitzenreitern.

Es war in den Zwanziger Jahren, als Berlin auf Publikationen und Plakaten bereits als “Stadt der Musik und des Theaters“ ausgerufen wurde. Als größte Theater- und Orchesterstadt Deutschlands bietet Berlin Kulturinteressierten täglich das gesamte Bühnenspektrum: vom Boulevard bis zur klassischen Oper. Verschiedene Musical-Theater, Varietés wie der “Wintergarten“ und zahlreiche Kabaretts sorgen für Entertainment in allen Sparten.

Kulturkarneval & Paraden

Berlin ist im Gegensatz zu Köln, Düsseldorf und Mainz keine Karnevalshochburg, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Doch jedes Jahr zu Pfingsten steigt ein Berlinereignis der Superlative: der alljährliche Karneval der Kulturen.

Das Projekt “Karneval der Kulturen“ entwickelte sich vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalität Berlins. Als Stadt mit der höchsten Ausländerzahl (etwa 440.000) in Deutschland hat Berlin die Rolle einer “Integrationswerkstatt“. Für die 1993 in Berlin-Neukölln eröffnete Werkstatt der Kulturen - Veranstalter des Karneval der Kulturen - ist das Programm: Sie ist ein Ort des Dialogs und der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalität, Kultur und Religion. Hier entstand die Idee, einen “Karneval der Kulturen“ zu organisieren.

Der Berliner Karneval der Kulturen reiht sich ein in die Tradition neuerer Karnevals in Europa - wie dem bekannten Notting Hill Carnival in London und dem Rotterdamer Zomercarnaval -, ist aber aufgrund der Anzahl der beteiligten Nationalitäten und des breiten kulturellen Spektrums seiner Akteure weltweit einzigartig, auch wegen der bis zu 1,5 Millionen Besucher, die dem Straßenspektakel beiwohnen.

Genau so viele Teilnehmer hatte 1999 die Love Parade. Die von DJ Dr. Motte 1989 begründete Technoparade zog in der Vergangenheit immer mehr Raver in die Stadt, aber im Jahr 2003 lief die Züricher Streetparade Berlin den Rang ab. Riesige Müllberge und ein zertrampelter Tiergarten sind die Schattenseite solcher Großereignisse.

Zu letzteren gehört seit 1979 auch der alljährliche Christopher Street Day. Er ist Ende Juni fester Programmpunkt im Berliner Paradenkalender. Mit zuletzt 1,2 Millionen Besuchern hat hier zwar Köln die Nase vorn. Aber das kann den Ruf Berlins als Europas Hauptstadt der Lesben und Schwulen nicht schmälern.

Bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige Bundestagspräsident Thierse im Jahr 2000 und natürlich Berlins offen schwuler Bürgermeister Klaus Wowereit sind mit dabei. Von der politischen Demonstration einiger mutiger Hundert hat sich der “Gay Pride“-Umzug allerdings in ein hochkommerzielles Spektakel mit bis zu einer Million Besuchern entwickelt. Die obligatorische Flasche Sekt gehört für viele aber noch immer mit dazu.

Berlin für Sportfans

In Berlin gibt es eine Vielzahl an Fitnessstudios und eine Menge Sportvereine, wobei sich die meisten Vereine dem Breitensport widmen. Ein paar Clubs sind aber zusätzlich auch im professionellen Sport tätig. Dazu gehören im Fußball die Vereine Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin, im Basketball Alba, im Eishockey die Eisbären und im American Football Berlin Thunder. Gleich mit drei Vereinen ist die Hauptstadt in der Volleyball-Bundesliga dabei.

In Berlin finden außerdem jedes Jahr der weltbekannte Berlin-Marathon mit über 40.000 Läufern, das alljährliche Finale des DFB Pokals sowie das Leichtathletik-Fest ISTAF statt. Viele Sportobjekte in und um Berlin wurden für die Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2000, die die Stadt an Sydney verloren hat, errichtet oder renoviert. Dazu gehören zum Beispiel die Max-Schmeling-Halle oder der SSE Europa Sportpark, mit zwei großen Schwimmhallen. Im Juli 2006 fand in Berlin das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft statt. Hierfür wurde das Olympiastadion komplett saniert. 2009 wurden die Leichtathletik-Weltmeisterschaften dort ausgetragen.

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